Die Premiere beim Theatersommer Parndorf hatte am Donnerstag der Vorwoche mit dem schlechten Wetter zu kämpfen. Umso wasserfreier war es am Sonntag, wo „Der
Diener zweier Herren“ unbeschwert über die Bühne gehen konnte: Die Spielfreude kann man am Kirchenplatz in jeder Ritze der Bretter, die die Welt bedeuten, finden.
Es wird im besten Sinne des Wortes, eine Klamotte geboten: In Kostümen und Bühnenbild fühlt man sich in die Zeit Goldonis versetzt – einem Wanderensemble durchaus ähnlich, das gerade jetzt seine Zelte in Parndorf aufgeschlagen hat. Die
Stereotypen werden in unbändiger Übertreibung über die Rampe gebracht.
Da lässt keiner im Ensemble etwas aus. Hervorzuheben sind Georg Kusztrich als sich durch sämtliche Untiefen windender Kaufmann Pantalone und seine Tochter, dargestellt von Barbara Kaudelka, die diese Rolle des trotzigen und manchmal naiven Mädels
gut ausstaffiert. Neben der Regie nimmt Christian Spatzek auch die Rolle des Dieners
Truffaldino wahr, der mit dem Dienen zweier Herren eindeutig überfordert scheint. Auch in diesem Jahr wird in Parndorf ein leichtes und kurzweiliges Sommervergnügen
geboten.
Erschienen in der Burgenländischen Volkszeitung (BVZ), Woche 28/2018, S. 47